Unsere Überlegungen

Es steht außer Zweifel, dass der Mensch mit seinem Intellekt, seinem Denkvermögen, und seiner Disposition zur Freiheit, uns überlegen ist, jedoch überflügeln wir Tiere ihn in vielen Bereichen mit unseren instinktgebundenen Fähigkeiten. Der Mensch benutzt seine Intelligenz, uns dahin zu bringen, unsere Fähigkeiten in seinen Dienst zu stellen. Ausbildung wird damit zur Kommunikation, denn der Mensch muss uns schon zeigen, was er von uns will.

Ausbildung ist Kommunikation

Konkret heißt das, dass uns beispielsweise kein Mensch beibringen kann, wie wir unsere Nase bei der Arbeit auf der Wildschleppe einsetzen sollen. Denn die menschliche Nase ist bedeutend schlechter als unsere.

Gibt es Ungehorsam?

Emma und ich haben lange diskutiert. Inzwischen glauben wir, dass das Wort Ungehorsam sehr unterschiedlich definiert wird. Die Menschen gehen immer davon aus, dass wir bewusst etwas machen, was ihnen nicht gefällt. Sie unterschätzen uns allerdings enorm. Eigentlich wollen wir ihnen ja gefallen, denn wir haben sie in unsere Herzen geschlossnen.

“Bred for the job”

“Für die Arbeit geboren” ist ein geflügeltes Wort der Engländer für uns Retriever. Wer je je unsere Arbeitsfreude, unseren Lerneifer und unsere wohlige zufriedene Müdigkeit nach einem arbeitsreichen Jagdtag erlebt hat, wird mit uns darin übereinstimmen, dass uns Gebrauchshunden etwas fehlt, wenn mit uns nicht regelmäßig gearbeitet wird. Da wir uns leicht verschiedenen Gegebenheiten anpassen und nicht missmutig werden, merken viele Menschen gar nicht, was sie uns vorenthalten, wenn wir nicht arbeiten dürfen.

“Dual Purpose Labrador”

Von Anbeginn war der “Dual Purpose Labrador” das erklärte Zuchtziel des englischen Labrador Retriever Clubs. Wir waren also beides: wir bewährten uns jagdlich und bestachen durch unsere Schönheit. Als alle Retriever sehr populär geworden waren, legten viele Zwinger entweder Wert auf unsere Arbeitsfähigkeit oder züchteten uns bevorzugt auf Schönheit. Trotzdem bleibt beides unser Ideal und liegt uns in den Genen.

Lenken und Grenzen setzen

Das ist die Zauberformel. So kommen wir aus der Ungehorsams-Sackgasse heraus. Wenn dann noch die Menschen eindeutige Signale aussenden würden, wären große Fortschritte möglich. Manchmal können wir nur unsere Köpfe schütteln: ” Dort nicht! Doch da! Weiter so! Guter Hund! Nein! Ja! Apport! Nein, such weiter …” Auf die Körpersprache gehen wir später ein.

Zuerst …

… gehen wir auf die Menschen ein. Denn wir brauchen eine Schule, in der Menschen lernen mit Hunden umzugehen, also eine gut aufgebaute Menschenschule. Wie in der “richtigen” Schule geht es um Didaktik und Methodik.

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